Kindertagesstätte Roche Pharma AG

Projekterläuterung

Städtebau | Grundstück

Der Neubau des Kindergartens legt sich mäanderförmig an die das Grundstück umgebenden Straßen und Wege. Ein schlankes, eingeschossiges Ateliergebäude und die verbindende Rampe zum zweigeschossigen Hauptgebäude schützen Haus und Garten vor dem Verkehrslärm der stark frequentierten Baslerstrasse. Ein nach Osten geöffneter großer Gartenhof entsteht. Die Rampe übernimmt dabei die barrierefreie Erschließung.
Durch die Zweigeschossigkeit des Hauptgebäudes bleibt genug Fläche für die Außenanlagen. Außerdem nimmt der zweigeschossige Baukörper Bezug zu der großvolumigen umgebenden Wohnbebauung mit 3-4 Geschossen.

Raumkonzept | Erschließung

Durch die gewählte Mäanderform entstehen in ihrer Funktion differenzierte, unterschiedlich erlebbare Raum- und Freibereiche:
Eingangshof im Westen als Filterschicht zwischen Haus und Strasse
Freiterrasse im Osten vor der Essküche (Pause im OG) und Mehrzweckraum; dazwischen „eingespannt“ das transparente Foyer (Eingangshalle); bei besonderen Anlässen (z.B. Feste, Vorführungen, etc…) lassen sich diese Bereiche zusammenschalten und bilden – auch in der Höhe – einen großzügigen Gesamtraum
Gartenhof im Süden zwischen den Gruppenräumen, der Rampe und dem separat gestellten Nebengebäude mit Atelier und Werkstatt
Freiterrasse im OG nach Süden – den Hortkindern zugeordnet
gestufte Arena mit teilüberdachtem Außenraum im Gelenk Rampe / Atelier

Orientierung | Licht

Die Öffnungen Räume sind so angeordnet dass ein Wechselspiel von geschützten Räumen, spannenden Ausblicken und differenzierten Sichtbeziehungen entsteht.

Parkierung | Anlieferung

Die vorhandene Raumkante wird aufgenommen. Die bestehende Parkierungsform – senkrecht zum Schlossweg – wird fortgesetzt und bietet unter einer Baumreihe Platz für ca. neun bis zehn Fahrzeuge. Eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder und die Anlieferung befinden sich im Grünstreifen auf der Nordseite des Gebäudes.

Gebäudestruktur

Der Grundriss weist eine ganz klare „Schichtung“ und Anordnung der geforderten Funktionsbereiche auf. Insgesamt gibt es fünf „Schichten“:

Schicht 1

Funktionsschicht nördlich der Einhangshalle: Im EG finden sich Garderoben, Sanitärbereich, Anlieferung und Essküche; im OG sind sämtliche Personalräume und Sanitärbereiche angeordnet. Hier sitzt auch die Treppe.

Schicht 2

Kommunikationsschicht und Bewegungsraum: Transparenter, durchgesteckter Raum, der durch seine Zweigeschossigkeit zum „Forum“ der Anlage wird. EG und OG werden räumlich angenehm miteinander verbunden.

Schicht 3

Gruppenräume: Die Gruppenräume sind alle südorientiert. Die zwei Gruppenräume für Klein- und Kleinstkinder im EG haben direkten Anschluss an den Gartenhof. Die beiden Gruppenräume für die etwas älteren Hortkinder im OG erhalten eine eigene Freiterrasse.

Die Rampe:

Über eine Rampe ist der Hort mit dem Ateliergebäude im Halbgeschoss verbunden. Auf diesem Weg gelangen sie zu Atelier, Werkstatt und Gartenhof. Zwischen Drinnen und Draußen ist eine Schmutzschleuse angeordnet. Unter der Rampe findet sich ausreichend Lagerraum für die Außenspielgeräte. Diese Rampe bietet – neben der barrierefreien Verbindung zwischen EG und OG - auch zusätzlichen Bewegungsraum im Haus.

Schicht 4

Gartenhof mit Grünfläche, Sandkiste, Arena, flexibler Bühne und diversen Spielgeräten.

Schicht 5

„Werkstattgebäude“ mit Atelier, Werkstatt, Waschküche und Haustechnik als einfaches, ortstypisches Nebengebäude konzipiert. Das Gebäude bietet ein interessantes und kommunikatives „Vis á Vis“ zu den Gruppenräumen. Das Gebäude dreht der „lauten“ Basler Strasse den Rücken zu und schützt auf diese Weise den Gartenhof und die Gruppenräume vor Verkehrsemissionen. Eine schalldichte Festverglasung ermöglicht dennoch reduzierte Ein- und Ausblicke für Kinder und Passanten.

Raumaufteilung

Die gewählte Raumaufteilung bietet eine gestalterische Freiheit und schafft zugleich kreative Entfaltungsspielräume für die Kinder:
Vielseitige Bewegungsmöglichkeiten im ganzen Haus und im gesamten Gelände.
Für die verschiedenen Altersgruppen bestehen ebenso eigene Bereiche und Rückzugsmöglichkeiten wie auch die Möglichkeit der Begegnung.
Diesem Konzept verpflichtet ist auch die zentrale Eingangshalle: Sie ist nicht nur Eingang und Durchgangsfläche, sondern in erbindung mit dem Multifunktionsraum zugleich Theaterbühne sowie wetterunabhängiger Spiel-, Musik- und Bewegungsraum.

Wirtschaftliche Bauweise | Materialität

Mit dem schlichten, klar gegliederten Bau, seiner Form und den ausgewählten Material soll ein prägnantes architektonisches Zeichen gesetzt werden.
Die Architekten reagieren auf die umgebende Bebauung und das gegebene Gelände mit dem zweigeschossigen Hauptgebäude und dem, um ein halbes Geschoss tiefer liegenden, eingeschossigen Ateliergebäude.
Der mäanderförmige Baukörper soll in Holzbauweise mit Flachdach ausgeführt werden.
Durch eine durchgängige Holzbauweise mit kreuzweise verleimten Massivholzelementen für Wände und Decken wird eine wirtschaftliche Bauweise angestrebt. Zur weiteren Kostenreduzierung sollten möglichst viele Elemente vorgefertigt werden. Dies kann sich auch positiv auf die Fertigungszeiten auf der Baustelle auswirken.
Die Fassadenbereiche variieren in Beton und vorlasierter Holzschalung.
Die verschieden großen Fenster im Gebäude sind jeweils individuell aus den Innenräumen heraus entwickelt. Sie haben stets eine niedrige Brüstungshöhe und gewähren den Kindern immer eine freie Sicht nach draußen in die Natur.

Berechnungen | Zahlen
BGF ca. 1’000m2
BRI ca. 3’000m2
NGF ca. 785m2
Freifläche ca. 580m2