Neubau Gemeindezentrum, Rümmingen

Projekterläuterung

Im alten Ortskern von Rümmingen, der geprägt ist von teilweise sehr dichter ländlicher Wohnbebauung und Ökonomiegebäuden, wie z.B. Stallungen und Scheunen sollte ein neues Gemeindezentrum neben der Kirche integriert werden.

Die Kirche, der Schuppen und das bestehende Doppelhaus bilden mit ihren Giebelstellungen ein prägnantes Ensemble von Gebäuden und einen angenehmen Abschluß zum dahinterliegenden und ansteigenden Grundstück; es entsteht ein angemessener, kleiner Vorplatz mit zwei angrenzenden Gassen.

Von den bestehenden Ökonomiegebäuden wird nur der östlichste Schuppen komplett abgebrochen; dieser Ort bietet genug Platz für den Neubau. Die restlichen Gebäude können teilweise erhalten und als großzügige und vielseitig nutzbare Flächen in den neuen Gebäudekomplex integriert werden.

Den Auftakt des neuen Ensembles bildet die zweigeschossige kleinere Scheune mit dem einladenden Eingangstor; dessen Satteldach bleibt in seiner bestehenden Form erhalten und wird ergänzend in Firstrichtung verlängert.

Dieses Dach wird an seinem Ende über dem Foyer zum überleitenden ”Gelenk zwischen Alt- und Neubau”.

Das große Dach des mittleren Ökonomiebereichs wird abgebrochenen; jedoch bleiben die Grundmauern als Umfassung eines offenen Freibereichs stehen. Die Höhe dieser teilweise sehr dicken Wände, die auch Gartenstützwände sind und bleiben, kann unter erücksichtigung der vorgegebenen Geländehöhen beliebig auf die Bedürfnisse der Anlage angepaßt werden. Im vorliegenden Konzept ist die Höhe so gewählt, daß ein introvertierter, atmosphärischer und gefasster Atriumfreihof entsteht, der trotz seiner Transparenz zur Kirche und südwestlicher Nachbarbebauung seine intimen Charakter behält.

Durch diese subtilen Eingriffe entsteht auch eine interessante Umkehrung der bisherigen Gebäudevolumen: “Innen wird Aussen” !

Integration von Neubauten in den Bestand:

Die Volumen des Neubaus fügen sich nahtlos zwischen die bestehenden Wände des neuen Freihofes und der Nachbarscheune ein.

Direkt am Hof angrenzend liegen auf der Ostseite der große und kleine Saal sowie das zugehörige Foyer; erst danach folgen sämtliche Nebenräume, wobei die Zuordnung von Küche und Materialraum ebenso schlüssig ist, wie die Anordnung der beiden Säle zueinander.

Der Neubau, der sich an die bestehende Ostwand des neuen Hofes anlegt, ist als homogene Holzkonstruktion in Niedrigenergiebauweise vorgesehen; nur die Wände, die gegen Erdreich trennen, werden entsprechend der Erfordernis in massiver Bauweise (z.B. Stahlbeton) ausgeführt.

Die Dachformen vom weitergeführten Altbau und neuen Bauvolumen wurden bewußt differenziert gewählt, um zum einen “Alt” und “Neu” ein eigenes Erscheinungsbild zu geben und zum anderen die erforderlichen Bauvolumen nicht unnötig zu vergrößern. Darüber hinaus fügt sich der Neubau, ohne Verlust seiner Dominanz als wichtiger Gebäudeteil, sehr dezent in die umgebende Landschaft; nur die beiden ost-west- orientierten Oberlichtbänder treten als Fassaden in Erscheinung.

Die Nebenräume und -gebäude erhalten begrünte Dächer und treten dadurch in ihrem Erscheinungsbild zurück; aufgrund der Geländelage entsteht auf diese Weise zwischen den Sälen und bestehender Scheune eine “grüne Fuge”; innenliegende Nebenräume erhalten jedoch über kleine Oberlichter ausreichende Belichtung.

Wichtig waren uns bei dem vorliegenden Konzept die nachfolgend aufgeführten Punkte: