Die Räume für Musik und Kunst in den Obergeschossen sind als Einspänner konzipiert und orientieren sich komplett in den Rosenfelspark hinein. Die gewählte Art der Verglasung verstärkt Den gewollten Ateliercharakter dieser musischen Nutzungen - Wobei die Kunsträume im obersten Geschoß über hochgezogene Dachverglasungen eine besondere und angemessene Belichtung erhalten. Alle Klassenräume sind kompakt Zusammengefasst und können von beiden Enden des Gebäudes erreicht werden. Die Neben- und Lagerräume werden den Klassenzimmern jeweils direkt zugeordnet. Ein kompakter Sanitärbereich befindet sich im 1.OG. Am Kopfende und über dem Haupteingang des Neubaus sind Pausen- und Aufenthaltsbereiche für die Schüler vorgesehen, die über verschränkte Galerien und Lufträume räumlich verbunden sind. Von ihnen aus gibt es interessante Durch- und Ausblicke in die beiden Straßenräume – umgekehrt dokumentiert sich auf diese Weise der Eingangsbereich des Neubaus. Ein durchgesteckter Lift im Eingangsbereich erschließt sämtliche Geschosse und Räume des Neu- und Altbaus vom SG bis zum 2.OG barrierefrei.
Die Saalebene im SG mit Foyer und die neuen Unterrichtsräume Musik und Kunst im 1.-2.OG sind für die Schüler des ebelgymnasiums direkt über die bestehende Erschließung mir Fluren und Treppen des Altbaus erreichbar. Alle Schüler der anderen Schulen, sowie sonstige Besucher begehen den Neubau direkt von Norden über den gedeckten Arkadengang des Boulevards bzw. den überdeckten Eingangsbereich auf Straßenniveau der Baumgartnerstraße. Über eine gemeinsame Eingangsebene teilen sich die Funktionen wie folgt:
Der zweigeschossige Multifunktionsraum im Sockel- und Erdgeschoß wird über eine großzügige breite Treppe im Eingangsbereich und Foyer erreicht, die wie ein eigenes Auditorium mit Sitzstufen auch für andere Zwecke wie z.B. Kleinaufführungen, Vorträge oder einfach nur zum Aufenthalt der Schüler genutzt werden kann. Durch die konsequente Aufnahme der bisher angrenzenden Topographie des bestehenden Hebelgymnasiums teilt der Neubau die zwei angrenzenden Niveaus SG und EG. Die breite Treppe im Foyer Bereich stößt durch die verglaste Außenhaut des Neubaus und erweitert das innere Auditorium räumlich und optisch über frei geformte Sitzstufen in den Rosenfelspark hinein – alle Höhenanschlüsse werden auf diese Weise harmonisch vermittelt. Die klare geometrische Anordnung der Raumabfolgen bietet bei größeren Veranstaltungen, wie Einschulungen mit Kindern, Eltern, usw… eine temporäre Erweiterungsmöglichkeit über den Foyer Bereich und wetterabhängig auch in den Außenbereich des Atriums. Auf seiner Westseite schließt der Saal über großflächige Verglasungen an der neu Gestalteten Schülerwiese an und erhält über den Luftraum des großen Saales eine hohe Transparenz bis in den Rosenfelspark hinein und umgekehrt. Sämtliche Garderoben- und Sanitärbereiche wurden bewusst von den schulisch genutzten Bereichen getrennt und sind auf Saalebene unter dem Eingangsbereich angeordnet.
Die bestehende, zur Disposition gestellte, gut erhaltene Villa, wird vom vorliegenden Erweiterungskonzept baulich nicht tangiert und sollte erhalten bleiben, da sie die bestehenden Freiräume auf eine sympathische Weise gliedert und ergänzt. Darüber hinaus steht die Villa für weitere sinnvolle Nutzungen zur Verfügung so z.B. für ein selbstverwaltetes Schülercafé mit vorgelagertem Terrassendeck auf Sockelhöhe als Ersatz für die – zur Verbesserung der Wegevernetzung – abgebrochene Schülerbar im Eingangsbereich des Hebelgymnasiums und Neubau des HTG. Im Ober- und Dachgeschoß könnten die Räume für die Schülermitverwaltung „SMV“ der Schulen entstehen – diese sind im jetzigen Zustand nicht besonders attraktiv im Untergeschoß des HTG untergebracht. Die frei werdenden Räume im HTG könnten einer Erweiterung der dort angrenzenden Schulbibliothek dienen.
Die Realschule hat bisher ihren Hauptzugang nur über den eigenen Schulhof. Um auch dieses Gebäude an den Campus anzuschließen wird ein rückwärtiger Zugang vorgeschlagen, der über die bestehende Erschließung und ohne größere Umbaumaßnahmen erstellt werden kann (vergl. Skizzen). Der vorhandene Fluchtweg aus dem Gymnastiksaal wird dabei etwas umgestaltet ein kleiner Raum im SG des Hausmeisters entfällt.
Schlüssige Anbindung an die Innenstadt durch Verkehrsberuhigung mit Einbahnregelung der Baumgartnerstraße von der Kreuzung Brühlstraße bis zum Rosenfelspark und der Schaffung einer neuen Zugangs- bzw. Überquerungssituation zur S-Bahnhaltestelle bzw. weiter zur Innenstadt. Hierzu wird die Baumgartnerstraße in vier verschiedene Nutzungszonen eingeteilt:
Im Kreuzungsbereich Brühlstraße und Baumgartnerstraße wird als Auftakt der Fußläufigen Verbindung zum Bildungsquartier eine neue Platzsituation geschaffen. Auf der gegenüberliegenden Seite wird am Aichelepark die Ecksituation zur Baumgartnerstraße hin ebenfalls platzartig gestaltet† – hierzu wird ein bestehendes Trafohäuschen verlegt. Dadurch entspannt sich beiderseits der Fußgängerverkehr an deren Schranken. Entlang des Aicheleparks wird das Trottoir zur Innenstadt geweitet und im Sinne des Boulevards weitergeführt. Der Fußgänger wird so auf einheitlichem Belag vom Campus bis zur Baslerstraße beim Aichelepark geleitet.
Die PKW-Parkierung wird durch Neuordnung des bestehenden Parkplatzes an der Köchlinstraße (38 Stpl.) und durch ängsparkierung entlang der Baumgartnerstraße (20 Stpl.) gelöst.
Eine großzügige Überdachung auf dem Boulevard in gebührendem Abstand zu den Schulgebäuden unterstreicht räumlich und gestalterisch den Auftakt des Campusgedanken und übernimmt dabei gleich mehrere wichtige Funktionen, wie die witterungsgeschützte An- und Verbindung der bestehenden Schulgebäude bis zum neuen Erweiterungsbau und darüber hinaus in den Rosenfelspark überdachte Schulhof- und Fahrradabstellflächen und Standort der Bushaltestelle. Es entsteht eine klare Raumkante zwischen Schulgelände und öffentlichem Straßenraum. Die Klarheit der Inneren Erschließung wird unterstützt durch die einheitliche Oberflächengestaltung der Beläge und den Rhythmus der Bänderung innerhalb des Belages. Diese zieht sich als identitätsstiftendes Element durch die Gesamtanlage und verdichtet sich jeweils vor den Eingängen und an wichtigen Plätzen. Über das zur Verfügung stehende Gelände neben dem „Chamäleon“ erhält die Realschule einen neuen, rückwärtigen Zugang und somit ebenfalls den Anschluß am Campus. Das Gelände wird platzartig geweitet und erhält mit einer großzügigen Überdachung einer langen Sitzmauer einer Rasenfläche und neuen Baumpflanzungen die Qualität einer attraktiven Schulhoferweiterung mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten.
Die achsial gegliederten Wege- und Freiraumverbindungen im Zusammenhang mit dem neuen Erweiterungsbau schaffen eine klar ablesbare und umgrenzte städtebauliche Form – den Campus Rosenfels. Diese Form erhält seine Vervollständigung durch ein Rasenparterre mit einer im rechten Winkel umgrenzender Pergola im offenen Wiesenbereich des Rosenfelsparkes als Verlängerung der Überdachung des Boulevards. Der freiraumplanerische Eingriff ist als logische und konsequente Weiterführung der städtebaulichen Form zu verstehen, welche den öffentlichen Park mit einer neuen Aufenthaltsqualität ergänzt. Entlang der Parkseite des neuen Gebäudes wird die bewegte Topographie des Geländes aufgenommen und im Sinne eines flexibel nutzbaren abgesenkten Hofes weiterentwickelt – auch als Zuschauertribüne für kleinere Veranstaltungen. Der Garten, der für die Schüler genutzten Villa wird geöffnet und als Schülerwiese mit selbstverwaltetem Café ausformuliert. Der Höhensprung zum SG des best. Hebelgymnasiums wird durch eine Gabionenmauer abgefangen. Die neuen Freiräume um die bestehende Villa und den Erweiterungsbau ergänzen den Campus mit genau den Freiraumqualitäten die bisher den Schülern und Lehrer nicht zur Verfügung standen offene†Rasen, und Wiesenflächen im Wechselspiel von privaten, halböffentlichen und öffentlichen Bereichen. Die weitere Gestaltung der Freiräume des Campus orientiert sich an den vorhandenen Grundstrukturen – geordnet durch die deutliche Gliederung der inneren Erschließung
Der Neubau wird als abschließender Baukörper der Gymnasien direkt an das Hebelgymnasium angebaut. Das neue Gebäude rückt sehr nahe und kompakt an den Altbau und greift daher nur sehr geringfügig in die Wegeführung entlang des Rosenfelsparks ein – das überbaute Klassenzimmer im SG des Altbaus wird für Nebenbereiche, wie Stuhllager und Hinterbühne des großen Saales genutzt und im EG des Neubaus wieder ersetzt.