Deutsch-Schweizer Gemeinschaftszollanlage, Laufenburg

Projekterläuterung

Die Konzeption und Integration

Der Neubau der Gemeinschaftszollanlage Laufenburg ist Teil der Gesamtplanung „Verlegung der L 151a”. Ziel dieser Gesamtmaßnahme war, die historischen Altstädte von Laufenburg/Baden und Laufenburg/Aargau vom Durchgangsverkehrs zu entlasten. Die Zollanlage steht auf der deutschen Seite der ebenfalls neuen Rheinbrücke. Die farbliche Gestaltung der Anlage in zurückhaltenden Grautönen, das homogene Materialkonzept, das begrünte Fahrbahndach und die naturnahe Gestaltung des Umfeldes tragen maßgeblich zur Integration der Gebäude in die umgebende Landschaft bei.

Das Dach verbindet

Die Zollanlage nimmt die Richtung der neuen Rheinbrücke auf und zeichnet sich vor allem durch die Verzahnung von Gebäude und Fahrbahndach aus. Wie ein überdimensionaler Tisch steht das Dach über der Fahrbahn und dem Zollgebäude und fügt beide zu einer architektonischen Einheit zusammen.

Mit Klimahülle

Gleichzeitig erhält das Gebäude durch das Dach und durch die zwischen den Stützen montierten Lamellen eine zweite Klimahülle, die die sommerliche Erwärmung des Abfertigungsgebäudes deutlich reduzieren wird. Das extensiv begrünte Fahrbahndach ist eine Stahlkonstruktion und hat eine Dimension von 39mx25m. Es steht auf zwei Stützenreihen mit je acht Stahlstützen. Zusätzlich wird es im Bereich der Fahrbahnkabinen durch Pendelstützen, welche nachts als immaterielle Leuchtkörper erscheinen, drei große Oberlichter sorgen für ausreichend Tageslicht unter dem Fahrbahndach.

Kompakter Baukörper

Das Zollgebäude ist als kompakter, kubischer Baukörper konzipiert. Von der Straße erscheint er als eingeschossiger Flachbau. Von der Straße aus erscheint er als eingeschossiger Flachdachbau. Dessen erhöhter Teil mit den Untersuchungsgaragen nimmt die Höhe des Fahrbahndachs auf. Im flachen Teil unter dem Fahrbahndach befinden sich der Publikumsraum mit Reisenden- und Warenabfertigung sowie die angeschlossenen Büroräume. Am anderen Kopfende Richtung Schweiz liegen Garage, Nebenräume und der Hundezwinger. Von Südwesten zeigt sich das Gebäude dann in der Mitte zweigeschossig und öffnet sich zur Landschaft. Im Sockelgeschoss befinden sich die Umkleiden, Lager- und Technikräume.

Rückbau Inbegriffen

Das Gebäude wurde komplett aus vorgefertigten Holzrahmenbauelementen errichtet und anschließend mit robusten Zementfaserplatten verkleidet. Lediglich die erdberührenden Teile des Sockelgeschosses und die Bodenplatten sind aus Stahlbeton erstellt. Die Bauweise und die verwendeten Materialien (Holz, Stahl) ermöglichen einen einfachen und ökologischen Rückbau des Gebäudes, falls seine Funktion durch einen EU-Beitritt der Schweiz eines Tages entfallen sollte.