Um eine gute Gebäudeproportion in Beziehung zum bestehenden Schloss zu erhalten und die raumbildende Platzsituation am Marktplatz herzustellen, wird das vorgesehene Baufenster ausgenutzt.
Die wesentlichen Medien- und Bücherbestände sowie die erforderliche Organisation Ausgabe, Sortierung, Infothek etc. sind im Neubau geplant. Im historischen Altbau dagegen befinden sich die Verwaltung, der Veranstaltungsbereich mit Saal im 1.OG und Lese- bzw. Studienbereiche. Durch diese bewusste Zuordnung der verschiedenen Funktionsbereiche werden die historischen Räume des Schlösschens wieder angemessen erlebbar.
Ein zentral gelegener, verglaster Zwischenbau dient als Puffer und ermöglicht ein respektvolles Zusammenspiel von Neu und Alt. In dieser verglasten Eingangshalle mit Zugang vom Marktplatz ist das neue, zentrale Treppenhaus mit Aufzug untergebracht. Ein eigener Aufzug erschließt den Gastronomiebereich im Gewölbekeller.
Das verglaste Eingangsniveau orientiert und öffnet sich ebenerdig zum Marktplatz. Die beiden Obergeschosse sind niveaugleich zu den bestehenden Obergeschossen des Altbaus. Durch den Verzicht einer Sockelausbildung ist aufgrund der entstehenden Raumhöhe ein zusätzliches Zwischengeschoss in Form einer eingehängten, freien Galerie eingeplant. Die Fassaden der Obergeschosse erhalten eine ruhige, durch kleine Fensteröffnungen perforierte Natursteinverkleidung. Eine zusätzliche Belichtung dieser Bereiche erfolgt durch Oberlichter.
Sämtliche, der Bedeutung des Schlösschens nicht gerecht werdenden Treppenanlagen vom Erd- bis ins 2. Obergeschoss sowie die nachträglich eingebaute Zwischenwand im 1.OG werden entfernt. Wände, die für die bisherige Nutzung gegen den Strukturcharakter des Schlösschens heraus gebrochen wurden, werden im Einklang mit der geplanten Nutzung wieder eingefügt. Zur Schonung des Altbaues werden zur Verbindung zum neuen Zwischenbau die bestehenden Fensteröffnungen verwendet, dabei werden die Brüstungen herausgenommen. Das Dachgeschoss ist eine Optionsfläche für eine Ergänzung und Erweiterung der Bibliothek.
Der Neubau eignet sich zur Ausführung in Passivhausbauweise mit kontrollierter Raumbelüftung und Wärmerückgewinnung. Damit wird das mögliche an Primärenergie eingespart.